Seltene Figurengruppe einer Tierhatz (Pferd, von drei Luchsen gejagt). Dominikus Auliczek d.ae. ...


Seltene Figurengruppe einer Tierhatz (Pferd, von drei Luchsen gejagt). Dominikus Auliczek d.Ä. (zugeschr.), wohl für Churfürstliche Porcelain Fabrique Nymphenburg. Wohl um 1765.
Dominikus Auliczek d.Ä.
1734 Policka – 1804 Nymphenburg
Johann Elias Ridinger
1698 Ulm – 1767 Augsburg
Porzellan, glasiert und polychrom staffiert. Unter der flachen, annähernd ovalen Plinthe in Schwarz nummeriert "232" sowie in Blei monogrammiert "KR" (?). Ungemarkt.
Vergleiche eine nahezu motividentische Figurengruppe, Nagel Auktionen GmbH, Stuttgart, Auktion 785, 18.03.2020, Los 25. Diese auf der Plinthe mit der gepressten Rautenmarke. Das Pferd wohl aus demselben Model geformt. Einziger Beleg für eine identische Ausführung einer plastischen Gras-Staffage auf der Plinthe.
Ein Schwerpunkt des künstlerischen Wirkens Auliczeks lag im Entwerfen mythologischer Figuren, welche u.a. als Gartenskulpturen im Nymphenburger Park aufgestellt und explizit nach Stichvorlagen gefertigt wurden. Vor der Ausführung jener Großplastiken schuf Auliczek in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg ungefähr 100 dreidimensionale Figuren und legte dabei einen weiteren Fokus auf Tierdarstellungen, bei denen er sich wohl auf Motivvorlagen Johann Elias Ridingers bezog.
Vereinzelt Brandrisse, die flache Plinthe etwas verwölbt. Die vier Beine des Pferdes mit restaurierten Bruchstellen und sichtbaren Retuschen. Der Schweif des Pferdes am Ansatz altrestauriert. Das re. Ohr des Pferdes restauriert und mit minimalem Materialverlust. Der Stamm mit mehreren Bruchstellen, restauriert, die Blätter zum Teil altangesetzt, vereinzelte Bestoßungen. Schnauze des liegenden Luchses sowie li. Hinterpfote des hockenden Luchses restauriert. Ein Blatt am Stand fehlend, die Pflanzen auf dem Sockel partiell mit leichten Materialverlusten.
Maße: H. 15,5 cm, L. 22,5 cm, T. 14 cm.
Dominikus Auliczek d.Ä.
1734 Policka – 1804 Nymphenburg
Böhmischer Bildhauer. Begann seine Ausbildung in der Bildhauerwerkstatt der Familie Pacak in Leitomischel. Wurde um 1752 Geselle des Wiener Bildhauers Johann Georg Leuthner, Besuch der Akademie. Ab 1754 Aufenthalte in London, Paris und Rom. Besuch der päpstlichen Akademie in San Luca, wo Auliczek von Papst Clemens XIII mit dem ersten Preis für seine Bossierkunst ausgezeichnet wurde. 1762 Rückkehr nach Deutschland, ab 1763 Anstellung in der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, wo Auliczek als Modellmeister der Position Franz Anton Bustellis nachfolgte. In jener Zeit schuf er circa 100 figürliche Modelle und war anschließend 1773–97 als Fabrikinspektor und künstlerischer Leiter tätig. 1772 Ernennung zum kurbayrischen Hofbildhauer unter Max III. Joseph, sowie 1787 Ernennung zum Hofkammerrat.


SIMILAR AUCTION ITEMS
Loading...